Wie
günstige Kreditzinsen und steigende Immobilienpreise den Wohnungsbau anheizen
Der Wohnungsmarkt boomt. Dies bestätigt auch eine
aktuelle Studie der KfW-Förderbank. Demnach sollen in diesem Jahr bis zu
259.000 neue Wohnungen entstehen – was 10.000 Wohneinheiten mehr als im Vorjahr
wären. Die Investitionen im deutschen Wohnungsbau würden damit im laufenden
Jahr um 2,5 Prozent zulegen. „Günstige Kreditzinsen und steigende Immobilienpreise
sind entscheidende Faktoren für diese Entwicklung“, erklärt Immobilienexperte
Thomas Filor. Des Weiteren sieht die KfW auch in der wachsenden Bevölkerung
einen Grund für die gute Baukonjunktur. So seien seit 2010 1,7 Millionen Menschen
mehr ein- als ausgewandert. In diesem Jahr kommen vorrausichtlich eine halbe
Million Neubürger hinzu. „Dieser starke Zuzug erhöht natürlich die Nachfrage
nach Mietwohnungen enorm“, so Filor weiter.
Die Mieten erhöhten sich 2014 laut KfW um durchschnittlich
1,5 Prozent, das ist etwas mehr als im Vorjahr (1,3 Prozent). Deutlich stärker
steigen unterdessen die Kaufpreise. Aktuell liegen die durchschnittlichen
Zuwachsraten zwischen vier und sieben Prozent. Allein in den vergangenen vier
Jahren hat sich das Nettoanlagevermögen an Wohnbauten um 15 Prozent vergrößert.
Der KfW zufolge fließen mehr als zwei Drittel aller Immobilieninvestitionen in
bereits vorhandene Wohnobjekte. „An dieser Stelle könnte es künftig sein, dass
die Mietpreisbremse die Investitionsbereitschaft der Anleger senkt“, befürchtet
Immobilienexperte Thomas Filor. „Die Mietpreisbremse reduziert in erster Linie
Anreize für Investitionen in bestehende Gebäude“. Vor Inkrafttreten der
Mietpreisbremse konnten Vermieter bei neuen Verträgen die Preise beliebig
erhöhen. In Zukunft darf der Preis bei maximal zehn Prozent über dem
Ortsschnitt liegen. Laut Filor würden vor allem die Big 7-Standorte in
Deutschland weiterhin wachsen und deshalb müssten auch in Zukunft in ganz
erheblichem Umfang Wohnungen gebaut werden. Zu den Big-7 gehören die Städte
Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf.
Die Frage ist erlaubt, wann es eine Übersättigung des Wohnungsmarktes gibt. Aber bis dahin ist wohl noch etwas Luft.
AntwortenLöschenWenn die Kaufpreise weiterhin in dem Maße steigen, dann muss das doch auf die Mieten umgelegt werden. Das dürfte zwangsläufig zu weiteren Kaufpreisanpassungen führen. Keine gute Spirale, die sich da abzeichnet.
AntwortenLöschenEin interessanter Beitrag hierzu in Finanzwelt:
AntwortenLöschenDie Mietpreisbremse ist derzeit in aller Munde. Erst vor kurzem wurde sie durch die Regierung beschlossen. Doch welche Wirkung hat das aktuell auf das Marktgeschehen? Der Angebotsindex IMX zeigte im Februar einen marginalen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Sind die großen Preissprünge damit vorbei? Zumindest in Berlin steppt weiterhin der Bär.
(fw/ah) Von größeren Veränderungen ist – langfristig betrachtet – auch in Zukunft nicht auszugehen, denn die Mietpreisbremse wird sich wenn überhaupt, dann nur regional auswirken. Wie die Effekte genau aussehen werden, ist eine der aktuell spannendsten Fragen im Immobilienmarkt. Unabhängig von den Entwicklungen der kommenden Monate ist eines sicher: Die gesetzliche Neuregelung wird keinen neuen Wohnraum schaffen – doch genau das würden die angespannten Märkte dringend benötigen. Auch in den Metropolen bleibt die Bewegung der Angebotsmieten aktuell stabil und liegt größtenteils in etwa auf Bundesniveau.
Lediglich Berlin kennt nach wie vor kein Limit nach oben. Wie bereits in den Vormonaten fällt die Mietsteigerung an der Spree mit 0,8 Prozentpunkten deutlich stärker aus als in den anderen Metropolenstädten.
Die Angebotspreise für Wohneigentum in Deutschland haben im Februar noch einmal einen deutlichen Aufwärtstrend erlebt. Bestandswohnungen verteuerten sich innerhalb des Monats nochmals um einen ganzen Prozentpunkt, im Neubau betrug der Zuwachs einen halben Prozentpunkt. Auch Häuser im Bestand legten um 0,5 Prozentpunkte zu. Der saisonale Effekt des Jahresbeginns scheint hier weiter anzuhalten.
Bei den Top-5-Metropolen liegt – wenig überraschend – Berlin mit den Preissprüngen erneut vorne (+ 1,8 Prozentpunkte im Bestand, + 0,9 im Neubau). Aber auch in Hamburg (+ 1,4 Prozentpunkte im Bestand, + 1,0 im Neubau) und München (+ 1,0 Prozentpunkte im Bestand, +0,6 im Neubau) haben sich Eigentumswohnungen im Monatsvergleich besonders stark verteuert.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist das doch immer noch total im Rahmen. Was sind schon 10.000 Wohnungen mehr im Jahr bei 80 Millionen Bürgern und der Tatsache, dass so das ein oder andere Schandmal (plattenbau) abgerissen wurde.
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