Mittwoch, 22. Mai 2013

Filor Emissionshaus: Ratingagentur S&P sieht gute Chancen für Deutschland


Was auf den ersten Blick nicht dramatisch erscheint, könnte sich jedoch zu einem großen Problem für die gesamte europäische Wirtschaft entwickelt. Der Grund: Die Preiskorrektur in den Krisenländern belastet die Nachfrage der Konsumenten und erhöht zugleich das Risiko der Banken, da durch den Preisverfall die als Sicherheiten für Baukredite dienenden Häuser an Wert verlieren. Stark sinkende Immobilienpreise könnten somit zu einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale beitragen.

Nach Einschätzung der Ratingagentur S&P wird die dezimierende Wirtschaft in weiten Teilen Europas die Häuserpreise mit sich nach unten ziehen. Besonders hoch ist der erwartete Preisverfall für Spanien, wo die Analysten der Ratingagentur ein durchschnittliches Minus von 8 Prozent in diesem und 5 Prozent im nächsten Jahr befürchten. Zu den wenigen Ausnahmen zähle der deutsche Markt, wo in den beiden Jahren Preissteigerungen von durchschnittlich 3 Prozent zu erwarten seien.

Die Entwicklung der Häuserpreise wird von vielen Anlegern mit großem Interesse verfolgt, weil die Preiskorrektur in den Krisenländern die Nachfrage der Konsumenten belastet und zugleich das Risiko der Banken erhöht, da die als Sicherheiten für Baukredite dienenden Häuser an Wert verlieren. Ein starker Preisverfall kann so zu einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale beitragen. Besorgniserregend wirken in diesem Zusammenhang auch die Prognosen für Frankreich und die Niederlande, wo für dieses Jahr Preisrückgänge um rund 5 Prozent erwartet werden, in Frankreich gefolgt von einer voraussichtlich ebenso schlechten Entwicklung im Jahr 2014. Dort gewinne der Preisverfall an Schwung, warnt S&P. Die Umsätze seien 2012 auf dem französischen Markt für Wohnimmobilien um 12 Prozent gesunken. Der Preisdruck sei bislang jedoch von den günstigen Finanzierungsbedingungen gebremst worden. So befinden sich die Hypothekenzinsen mit durchschnittlich 3,13 Prozent auf einem Rekordtief. Nun gewännen andere Faktoren die Oberhand. Im vergangenen Jahr ist erstmals sei drei Jahrzehnten die durchschnittliche Kaufkraft der Franzosen gesunken. Zugleich steigt die Arbeitslosigkeit und die staatliche Förderung für Hauskäufer läuft aus. Deshalb rechnet S&P damit, dass die Preiskorrektur länger dauern könnte. Zumal Immobilien in Frankreich relativ kostspielig wirken. Die Relation zwischen Kaufpreis und Einkommen liegt über dem langjährigen Durchschnitt.

Entgegen dem europäischen Trend ist die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt vergleichsweise rosig und sehr stabil. Nach durchschnittlichen Preissteigerungen von 6,8 Prozent im Jahr 2011 und 3,5 Prozent in 2012 rechnet S&P für 2013 und 2014 mit Zuwächsen um jeweils 3 Prozent. Rekordniedrige Finanzierungskosten und gute Einkommensaussichten hätten die Nachfrage stimuliert. Die Preissteigerungen würden nun jedoch durch schärfere Standards für die Kreditvergabe und die traditionelle Vorsicht der deutschen Banken begrenzt. „Wir erwarten, dass die Bundesbank wachsam bleiben und eine wirksame Aufsicht einsetzen wird, wenn die Preise sehr volatil werden sollten“, heißt es in der S&P-Studie.

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