Angesichts der steigenden Immobilienpreise in Deutschland warnen viele
Experten vor einer Überhitzung des Marktes. Immobilien gehören zwar in den besorgniserregendsten
Phasen der Finanzkrise zu den beliebtesten Zufluchtsorten. Die Gefahr einer
Preisblase ist jedoch aufgrund mehrerer Faktoren weit entfernt.
Trotz des Aufwärtstrends sind die Preise für Eigentumswohnungen und
Einfamilienhäuser in Deutschland keineswegs auf einem gefährlichen Niveau. Gegen
eine Blasenbildung spricht die Tatsache, dass auch die Mieten steigen. Hinzu
kommt, dass nicht die Spekulationen auf schnelle Wertzuwächse die Preise in die
Höhe treiben, sondern vielmehr die hohe Nachfrage bei knappem Angebot für den
Aufwärtstrend verantwortlich ist. Die steigenden Preise sind also der
steigenden Nachfrage in den Großstädten geschuldet. Für Investoren sind gute
regionale Kenntnisse von Städten und Lagen für den Erfolg ausschlaggebend
erforderlich. Hier geht es um die demografische Entwicklung, die Kaufkraft und
Wirtschaftsdynamik, die Infrastruktur und die damit verbundene Zentralität.
Des Weiteren werden Preisblasen typischerweise von einer expansiven
Kreditvergabe begleitet. Eine Ausweitung der Kreditvergabe ist jedoch bislang
nicht zu erkennen. So stiegen die Kreditbestände im Zeitraum Januar 2003 bis
April 2012 gerade einmal um sieben Prozent – und das trotz des derzeit historisch
niedrigen Zinsniveaus beim Baugeld. Hinzu kommt, dass nur knapp etwas mehr als
die Hälfte der Deutschen in den eigenen vier Wänden wohnt. Der Anteil der
Wohneigentümer an der Bevölkerung ist daher gering. Immobilien sind hierzulande
ein qualitativ hochwertiges, langlebiges und damit langfristiges
Investitionsobjekt. Immobilien stellen in Deutschland daher in eher geringem
Maße ein Konsumgut dar – und sind somit auch selten Gegenstand der Spekulation.
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