Trotz Immobilienboom gibt es
Immobilien, die günstiger sind, als eine Tasse Espresso – Thomas Filor erklärt
wo und warum
„In Italien gibt es tatsächlich Gegenden, in denen mache Immobilien
günstiger sind, als eine Tasse Espresso“, sagt Immobilienexperte Thomas Filor
aus Magdeburg. Demnach kann man in drei dünn besiedelten italienischen Regionen, also
Geisterstädten, eine Immobilie auf dem Land für nur einen Euro erwerben.
Unterdessen hoffen die Bürgermeister mit den günstigen Immobilien mehr Menschen
in ihre aussterbenden Gemeinden zu locken und versprechen atemberaubende Blicke
auf Sehenswürdigkeiten wie den Ätna-Vulkan, saubere Luft oder dichte Wälder. Ihr
größtes Interesse besteht darin, die Städte wieder zu bevölkern. „Vereinzelte
Häuser werden sogar für umsonst abgeboten“, so Filor weiter. „Wer aber hofft
ein Traumhaus für lediglich einen Euro erwerben und sich zurück lehnen zu
können liegt leider falsch.“ So verpflichten sich Käufer, das Haus in Höhe von
mindestens 25.000 Euro zu renovieren – und das fällt einiges an Arbeit an. Die
Immobilien sind oft stark renovierungsbedürftig, man könnte sie fast schon als
Ruinen bezeichnen.
Einheimische
nennen die günstigen Häuser "pagliarole". Es handelt sich um zweistöckige
Steingebäude mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern, die im 19 Jahrhundert
erbaut wurden. Eine Zeit, zu der die bäuerlichen Familien im oberen und ihre Tiere
im unteren Stock wohnten. Die Häuser verfügen über zwei Eingänge, ein typisch
sizilianischer Stil. Thomas Filor sagt, dass Lecca nei Marsi ein
gutes Beispiel für eine solche Geisterstadt sei: Im Jahr 1915 ereignete sich hier ein
schweres Erdbeben und immer mehr Menschen verließen den Ort. Der Bürgermeister
Gianluca de Angelis ist bestrebt, die Stadt wieder aufzubauen und zu
verhindern, ein Ort mit so zahlreichen historischen Bauten ausstirbt: "Ich
will, dass vor allem junge Familien zurückkommen". In Lecca
nei Marsi werden schließlich ganze Wohnstätten mit Gärten verkauft.
Kein Wunder, wenn in diesen Gegenden keiner wohnen möchte. Es hat immer wieder Entwicklungen gegeben, in denen Dörfer verlassen wurden.
AntwortenLöschenWir müssen Granit so weit schauen. Es gibt auch Regionen in Deutschland, die zunehmend verfallen.
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